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Projektbeispiel Artenschutz am Bau: MechZB Dresden Kaditz

Artenschutzgutachten und artenschutzfachliche Baubegleitung mechanisierte Zustellbasis der Deutschen Post

 

Auftraggeber: Deutsche Post AG

Projektzeitraum: 2015-2016

 

Projektdetails

 

Die Deutsche Post AG plante die Erichtung einer mechanisierten Zustalbasis (MechZB) in Dresden Kaditz auf einer Industriebrache. Die Betroffenheit der streng geschützten Zauneidechse konnte nicht ausgeschlossen werden. Daher erfolgte zunächst eine Erfassung der Artvorkommen vor Ort. Hierbei wurde die Zauneidechsenpopulation, ihre Größe und räumliche Verteilung erfasst sowie auch auf andere geschützte Arten geachtet. So wurde die ebenfalls streng geschützte Wechselkröte im eingriffsbereich zusätzlich zu den Zauneidechsen gefunden. Für beide Arten wurde nun ein Artenschutzkonzept erstellt.

Ziel der zu konzipierenden und in der Umsetzung zu begleitenden Artenschutzmaßnahmen war die Verhinderung der Tötung von Tieren und die Erhaltung der ökologischen Funktionalität der Lebensstätten der betroffenen geschützten Arten im räumlichen Zusmmenhang als Voraussetzung für die Genehmigungsfähigkeit des Bauvorhabens bei gleichzeitiger Berücksichtigung der baulichen Zwänge bei der Errichtung des MechZB.

Hierfür wurde zusammen mit den Architekten die Lage der einzelnen Gebäude, Wege und Freiflächen so auf dem Gesamtgrundstück verteilt, dass die Errichtung eines Ersatzhabitats für Zauneidechsen und Wechselkröten (Landhabitat) am Rand des Grundstücks im unmittelbaren Kontakt zur vorhandenen, nicht vom Eingriff betroffenen Zauneidechsenpopulation möglich wurde. Hierbei konnten durch den Abbruch einer alten Lagerhalle und eines alten Plattenweges neue Habitatflächen für die betroffenen Arten geschaffen werden, die in Größe und Qualität der Ausprägung der durch die geplante Bebauung wegfallenden alten Habitate ensprechen.

Zur Verhinderung der Tötung von Tieren erfolgte eine Bergung der Zauneidechsen und Wechselkröten sowie eine schonende Vegetationsbeseitigung in zwei Schritten (zunächst oberflächiger Rückschnitt, erst danach Rodung). Der Eingriffsbereich selbst diente der lokalen Zauneidechsenpopulation als Balz-, Nahrungs- und Reproduktionslebensraum. Im Eingriffsbreich selbst waren jedoch keine überwinterungsgeeigneten Strukturen für die Zauneidechsen vorhanden, die Überwinterung der vom Eingriff betroffenen Population erfolgt am Rand des Eingriffsbereichs in einer hohen Böschung. Der Böschungsbereich und weitere nicht für den Bau benötigteGrünflächen wurde als Bautabuzone ausgewiesen und  mit einigen zusätzlichen Holz- und Steinhaufen zu einem Interimshabitat für die abzufangenden Tiere für den Spätsommer und Herbst aufgewertet. Der Abfang aus dem Eingriffsbereich fand nach dem Schlupf der Jungtiere im Spätsommer statt, die Tiere wurden in das an den Eingriffsbereich angrenzende Interimshabitate umgesetzt, welches die Überwinterungshabitate umfasst.  Zur Verhinderung der Wiedereinwanderung in das Baufeld erfolgte die Stellung eines Schutzzaunes. Nach dem Abfang der Tiere konnten die Entsiegelungsarbeiten im Bereich der neu zu schaffenden Habitate über den Winter begonnen werden. Interimshabitat und neue Habitatflächen lagen hierbei direkt nebeneinander, so dass nach Fertigstellung der neuen Habitatflächen im Spätwinter  zunächst die Schutzzäune hin zu diesen neuen Habitatflächen entfernt werden konnten und nur hin zur Baustelle stehen blieben und diese noch während des Baus des MechZB direkt nach dem Erwachen der Tiere aus der Überwinterung im folgenden Frühjahr besiedelt werden konnten.

Nach Fertigstellung des MechZB erfolgte der vollständige Rückbau der Schutzzäune, so dass auch die übrigen Freiflächen des Grundstücks durch die Zauneidechse genutzt werden können. Hierfür erfolgte die Vereinbarung einer extensiven Mahd der rückwärtigen Grünflächen im Umfeld der angelegten Ersatzhabitate.

 

erbrachte Leistungen

  • Erfassung Zauneidechse und weitere geschützte Arten (Nachweis Wechselkröte im Landhabitat)
  • Erstellung Artenschutzgutachten
  • Konzeptionierung und Begleitung der Umsetzung der Artenschutzmaßnahmen nebst Abfang der betroffenen Individuen

 

Projektbilder

  • 01_Eingriffsbereich
  • 02_Eingriffsbereich_grnland
  • 03_Bestandsgebude
  • 03_alter_Plattenweg
  • 04_Wechselkrte
  • 04_Zauneidechse
  • 05_Vergrmung_Vegetationsrckschnitt
  • 06_Schutzzaun_Aufbau
  • 07_geborgene_Wechselkrte
  • 08_Interimshabitat_bei_Abbruch
  • 09_Abbruch_Entsiegelung
  • 10_Ersatzhabitat
  • 11_Ersatzhabitat
  • 12_Ersatzhabitat
  • 13_Ersatzhabitat
  • 14_Ersatzhabitat_Detail
  • 15_fertig

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